Nach einem Frühstück im Speisesaal des Klosters gemeinsam mit drei anderen Jakobspilgern (u.a. Johann), wo wir auch noch mit einem Mönch des Klosters ins Gespräch kamen, der selbst schon bis Santiago gepilgert war, starteten wir dann kurz nach 8 in die dritte schwere Bergetappe in Folge - über den Hagenegg, mit >1.400m höchster Punkt des Schweizer Jakobsweges, hinunter an den Vierwalstätter See.
Blick aus unserem Schlafsaal auf den Vorplatz des Klosters:
Bevor wir gestartet sind, haben wir noch der Schwarzen Madonna von Einsiedeln einen Besuch abgestattet und um den Segen für unsere Wanderung gebeten.
Schließlich ist Einsiedeln nicht nur großes Kloster und Wegstation auf dem Jakobsweg, sondern einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte der Schweiz.
Dann ging es die ersten rund 8 Kilometer flußaufwärts im Tal der Alp.
Eine pfiffige Wasserversorgungsstation für Wanderer...
...interessante Kuscheltier-Fassaden-Gestaltung...
...und ein Massage-Business in the middle of nowhere (vielleicht für gepeinigte Wanderer?)
Katharina und ich vor den Mythen - Brücke 1...
...Brücke 2...
...im Anstieg aufs Haggenegg :-)
Die Mythen hatten wir tags zuvor vom Etzelpaß schon gesehen, ein wirklich beeindruckendes, obwohl gar nicht so hohes (rd. 1.900m) Bergmassiv nahe Schwyz. Wir hatten sie heute den ganzen Tag im Blick.
Nach dem gemächlichen Bergauf im Flusstal ging es in den deutlich steileren Anstieg aufs Haggenegg. Aufgrund der höhe kamen wir hier sogar noch in den Schnee. Die Schneefelder waren aber allesamt problemlos zu passieren. Aber für eine Schneeballschlacht hat es gereicht :-)
Kurz nach Mittag haben wir dann die Passhöhe erreicht. Das Wetter war weiterhin großartig. Da ein wenig bedeckter als gestern aus Wanderersicht sogar noch besser, weil weniger anstrengend.
Nach einer ausgiebigen Brotzeit mit bestem Panorama ging es dann 900 Höhenmeter steil abwärts nach Schwyz.
Am Ende des Waldes kurz vor dem Zielort Schwyz konnten wir erstmals die Postkartenidylle der Zentralschweiz mit Vierwaldstätter See (links), Lauerzersee (rechts) und Rigi (Berg mit Pinn; Luzerner Hausberg) genießen:
Nach einer Stippvisite in der St.-Fridolin-Kappelle (Foto) erreichten wir dann Schwyz. Eigentlich wären wir noch 5 km weiter nach Brunnen an den Vierwaldstätter See gelaufen, doch leider war dort aufgrund Vorsaison noch keine Unterkunft zu finden. Die Pilgerhauptsaison startet erst am 01.04.. So haben wir uns mit den anderen Pilgern, die wir am Hörnli (Matthias aus Fulda) oder in Einsiedeln (ein Ehepaar aus Vorarlberg) getroffen hatten zusammen in der Herberge in Schwyz wieder getroffen. Die ist eine spannende Mischung aus Hostel und Pub und übrigens auch Herberge für Zimmerleute auf der Walz, haben hier direkt einige gesehen heute.
Schwyz selbst ist ein nettes, überraschend kleines Örtchen, obwohl es doch Namensgeber sowohl für den Kanton Schwyz (den wir seit Pfäffikon gestern durchwandern) als auch für das ganze Land Schweiz ist. Einige Impressionen s.u.
Katharina und ich werden morgen einen (schon zu Tourbeginn geplanten) Ruhetag einlegen, um nach den drei anstrengenden Etappen ein wenig zu erholen und Kraft für die nächsten Etappen zu tanken.
Werde morgen trotzdem einen kleinen Bericht schreiben, aber wandermäßig geht´s dann übermorgen weiter in Richtung Interlaken / Berner Oberland.
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Kommentare
Das war ein sehr beeindruckender Tag,lbG 🙋♀️
Wieder eine tolle Reisebeschreibung mit sehr interessanten und schönen Bildern. Euch einen schönen Ruhetag und gute Erholung.