Nach dem Ruhetag waren Katharina und ich wieder voller Elan, die Wanderstiefel zu schnüren. Wir waren schon gegen 7 Uhr auf der Straße, um zum einen die erste Fähre Brunnen - Treib um 8:45 Uhr zu erwischen (die nur 1x / Stunde fährt) und um die 6 km bis Brunnen wieder "aufzuholen", die wir vorgestern mangels Unterkunft weniger gelaufen waren.
Leider spielte das Wetter nicht so mit, so dass wir vom Start weg mit Regenjacke und Regenschutz für den Rucksack unterwegs waren.
Wir passierten den unspektakulären Hauptsitz von Victorinox, des Herstellers Schweizer Taschenmesser...
...und nahmen bei regnerischem Wetter Kurs auf den Vierwaldstätter See.
Wir kamen gut durch und waren eine Viertelstunde vor Abfahrt am Anleger...
...und saßen warm und trocken auf der kurzen Überfahrt über den See.
Auf der anderen Seeseite angekommen, fanden wir die beschilderte Empfehlung, bei widrigem Wetter eine schwierige Wegpassage durch Nutzung der Standseilbahn zu umgehen. Dieser Empfehlung sind wir gerne nachgekommen, schließlich nahm die Bahn uns dann 300 Höhenmeter bergauf ab. :-)
Die Bahn geht auf den Seelisberg, der als Ort des Rütlischwurs für die Schweiz eine ganz besondere Bedeutung hat. So haben wir auf der heutigen Tour auch alle 3 Gründungskantone durchquert: Gestartet in Schwyz, auf der anderen Seeseite gelandet in Uri und die Etappe schließlich in Nidwalden (einem Teil von Unterwalden) beendet.
Auf dem Seelisberg angekommen, folgten wir dem Verlauf des Vierwaldstätter Sees in einem wunderbaren Steig entlang des Hangs. Der Weg war (gerade bei der Witterung) deutlich anspruchsvoller als die meiste andere Pilgerstrecke, doch zum Glück haben Katharina und ich ja schon gewisse Erfahrung im Bergwandern, so dass diese Passagen besondere Freude machten. Dazu kam, dass es just aufgehört hatte zu regnen, was die Sicht verbessert und die Glitschigkeit verringert hat. Dieser Wegabschnitt bot spektakuläre Sichten über das Seepanorama:
Nach dem spannenden Wanderabschnitt haben wir erstmal am See eine Mittagspause eingelegt (es war weiterhin trocken)...
...und in den durchweg wunderschönen Kirchen und Kapellen der folgenden Orte fleißig Pilgerstempel eingesammelt und Kerzen angezündet, u.a.:
St. Jakob & Theresia, Emmetten
Ridlikapelle Beckenried
Nach der Mittagspause fing es wieder an zu regnen, doch wir kamen weiter gut voran und erreichten um kurz nach 4 nach rund 9 Stunden Wanderung und 30 km Strecke unsere Herberge bei Familie Waser in Stans.
Insgesamt hatten wir wirklich Glück mit dem Wetter. Statt des angekündigten Dauerregens hat es nur an 3-4 der 9 Stunden geregnet und insbesondere bei den kniffligen Passagen war es trocken und Regenjacke und -Überzug haben ihren Dienst prima getan. Für morgen und übermorgen sind die Vorhersagen ähnlich "gut", vielleicht haben wir ja wieder ähnlich viel Glück. :-)
Zum Abendbrot sind wir der Empfehlung unserer Herbergsmutter gefolgt und haben im "Allmendshüsli" ein formidables Käsefondue verputzt. :-)
Auf dem Hinweg zum Abendessen habe ich noch ein wunderschönes Panorama eingefangen. Schneebedeckte Berge zu 3 Seiten - einfach wunderbar.
Auf dem Rückweg vom Abendessen noch diese schöne Abendstimmung eingefangen:
Morgen führt uns der Weg wieder zu einem bedeutenden Schweizer Wallfahrtsort, Flüe-Ranft, wo der Schweizer Nationalheilige Nikolaus von Flüe (oder auch Bruder Klaus) gewirkt hat. Streckentechnisch sollte es nicht besonders schwer werden, doch wegen des Wetters drückt uns gern die Daumen.
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Kommentare
Lieber Ralf, liebe Katharina, habe mit viel Interesse und Freude eure Berichte gelesen. Ich wünsche euch weiterhin alles Gute und Spaß, macht weiter so. Viele Grüße vom Schöppinger Berg in die Schweizer Alpen.
Wieder wunderschöne Fotos und Schilderungen. Drücke Euch die Daumen für gutes Wetter.
Ihr Lieben, wieder ein Tag wundervoll gemeistert, weiterhin viel Glück, auch wettermässig 💕🍀
30 km - Respekt, Respekt. Das ist mal echt viel - mit Gepäck auf dem Rücken umso mehr.