Tag 18: Rückreise ins Münsterland

Erfüllt und beseelt kehren wir nach Hause zurück - so voll von Eindrücken und gemachten Erfahrungen. Was bleibt nach 3 Wochen Pilgerzeit?

1) Man ist sehr schnell versunken in einer eigenen Welt / Routine

Gefühlt ging es schneller als bei einem normalen Urlaub, dass man im Pilgermodus versunken und von der Arbeit abschalten konnte. Der Tag hat eine ganz eigene Routine mit Wetterbeobachtung, Taschen packen, Kleidung wählen, Essen organisieren, Weg finden, überkommen, Unterkunft Folgetag anfragen, Wäsche waschen. Die körperliche Anstrengung sorgte dafür, dass man abends schnell und tief schlafen konnte.

2) ALLE waren unglaublich freundlich

Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal so eine lange Phase von Harmonie rund um die Uhr vernommen zu haben. Es war, als hätte man mit Pilgerstab und Rucksack eine Freundlichkeitsaura um sich herum geschaffen. Alle waren freundlich im Umgang mit uns (auch die Autofahrer an Zebrastreifen), viele waren neugierig und interessiert. Wir wurden ungefragt zum Kaffee oder sogar zur Übernachtung eingeladen. Es war wirklich sehr harmonisch. Auch in den Pilgerherbergen war der Umgang sehr herzlich, familiär und unkompliziert. Eine Erfahrung, die einem das Herz erwärmt. 

3) Die Schweiz ist ein Wanderparadies

Die App und die Beschilderung sind phantastisch. Wenn wir uns doch mal kurzzeitig verlaufen haben, war es mein eigenes Unvermögen. :-) Die Landschaft spricht für sich und ich habe neue Sympathie für Greifvögel und Blumen am Wegesrand gefunden. Insbesondere auch der Jakobsweg mit seinen Herbergsverzeichnissen und kleinen Wanderführern ist perfekt von den Schweizern organisiert.

4) Der Körper ist erstaunlich zäh und leistungsfähig

Ich war nach den ersten Tagen wirklich skeptisch, wie wir das auf Dauer so schaffen können. Verglichen mit den Hüttentouren, die ich kannte, war nach 5 Tagen nicht Schluss und der Rucksack deutlich schwerer. Aber es ist erstaunlich, was der Körper zu leisten im Stande ist und wir er sich auch Nacht für Nacht wieder regeneriert, um am Morgen wieder bereit zu neuen Taten zu sein. Beeindruckend. Von der Kondition her hätten wir glaube ich noch Wochen weiterwandern können (so lange die Etappen 25 km nicht überschreiten).

5) Die Spendenaktion war ein voller Erfolg

Ich bin von Eurer Unterstützung auch in dieser Hinsicht total geflasht. Toll, das das so gut angenommen und geteilt wurde. Ich lasse die Aktion noch bis Ostermontag Abend offen und werde die Spendensumme dann wie angekündigt verdoppeln. Auch das ein Dankeschön von mir für die vergangenen 10 Jahre. Wie erhofft, ist ein stattlicher Betrag für die vom Krieg gepeinigten Kinder in der Ukraine zusammengekommen. GANZ, GANZ HERZLICHEN DANK FÜR JEDEN EINZELNEN BEITRAG ZUR UNTERSTÜTZUNG! WIRKLICH GROSSARTIG!

Zuguterletzt bleibt mir nur Danke zu sagen für diese außergewöhnliche Erfahrung und da geht der Dank in viele Richtungen:
- Angefangen bei meiner Frau Annette, die durch die Vollübernahme des Familienmanagements den Weg für das Abenteuer frei gemacht hat. Das werde ich Dir nie vergessen.
- Danke an Dich, Katharina! Du bist mordsmäßig stark gelaufen. Warst als Scout und Pacemaker immer voraus, ausgestattet mit unerschütterlich guter Laune in allen Lagen. DANKE, dass Du Dich auf dieses Abenteuer mit Deinem Papa eingelassen hast. Du hast mir eine Riesenfreude gemacht. Und jetzt freuen wir uns gemeinsam auf Zuhause.
- Dann natürlich mein Arbeitgeber Shopware: Stefan und Sebastian, Ihr habt über die Jahre ein tolles Unternehmen mit einer bemerkenswerten Unternehmenskultur aufgebaut. Ich hoffe, ich konnte mit dieser Reise anschaulich machen, welche Möglichkeiten einem dieses großzügige Geschenk der vier Wochen Sonderurlaub eröffnet.
- Wir bleiben bei Shopware: Danke für die extra 4 Wochen Vertretung, v.a. an Wini, Kai und Paul! Ich habe nahezu nichts in den vier Wochen von Euch gehört, d.h. Ihr seid prima ohne mich klargekommen - gut so! Aber die Crew in meinen Teams bei Shopware ist auch einfach saustark. :-)
- Danke an die Schulleitung der Canisiusschule, Katharina die Teilnahme an der Pilgerreise trotz Schulzeit zu ermöglichen. Sie wird bereichert an die Schule zurückkehren.
- Danke an die Herbergseltern in den verschiedenen Unterkünften. Wir durften viele verschiedene Familien und Klostergemeinschaften kennenlernen und somit die Schweiz von einer ganz persönlichen Seite kennenlernen. Danke an Schwager Thierry für das sauleckere Abschlussessen.
- Danke an die Mitwanderer, v.a. an Johann und Matthias, die noch einen weiten Weg bis Santiago (und retour) vor sich haben. Euch allzeit Gottes Segen und buen Camino!
- Danke an alle treuen Leser und Begleiter daheim. Jeder einzelne Kommentar, jede einzelne Nachricht hat uns sehr froh gemacht. Wir konnten merken, dass Ihr aus der Ferne mitgefiebert habt und das uns unglaublich gut getan, so viel Anteilnahme zu spüren. Die Websitestatistik zeigt 250 - 500 tägliche Besucher, das finde ich eine unglaublich große Reichweite.
- Zuguterletzt danken wir unserem Herrgott, der seine schützende Hand über uns und uns auf dieser Tour die Reichhaltigkeit seiner Schöpfung ganz besonders nahegebracht hat und viele lebendige, internationale Glaubenszeugnisse hat erfahren lassen.

Das war es aber nun mit diesem Blog. Ich füge morgen noch die Karte mit den Wegmarken ein und gebe am Montag Abend einen finalen Stand zur Spendenaktion. Vielen Dank fürs Lesen, Folgen und Mitmachen, es war mir eine Freude. Euch und Euren lieben gesegnete Kar- und Ostertage. Ich freue mich schon darauf, Euch wieder persönlich zu treffen und gern noch im Gespräch von unseren Erfahrungen zu berichten. Macht's gut!